Im Kern der Ostregion bilden die Millionenstadt Wien und 60 niederösterreichische Gemeinden im Umland eine "kompakte Stadtregion" - das Haupteinsatzgebiet des Stadt-Umland-Managements. Dreizehn dieser Umlandgemeinden sind Kleinstädte, die zum Teil direkt an Wien angrenzen. Entlang der Verkehrsachsen - insbesondere im südlichen Umland von Wien - greift die städtische Struktur schon weit ins Umland hinaus. Dazwischen liegen aber auch viele kleine, ländliche Gemeinden bzw. Dörfer und wertvolle Grünräume, wie der Biosphärenpark Wienerwald oder der Nationalpark Donau-Auen. Nach wie vor sind die Verkehrsströme sehr stark radial auf die Kernstadt ausgerichtet, obwohl die tangentiale Verflechtung insbesondere im südlichen Umland deutlich zunimmt.
Mit dem Flughafen Wien-Schwechat, der Shopping City Süd und großen Wirtschaftsparks wie dem Industriezentrum Süd ist das südliche Wiener Umland ein starker Wirtschaftsraum und das Zentrum der Suburbanisierung in der Stadtregion. Demgegenüber beschränkt sich die Dynamik im nördlichen Wiener Umland gegenwärtig auf wenige Entwicklungsachsen und -standorte.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind für eine abgestimmte Raumentwicklung in Stadt und Umland nicht unbedingt förderlich. Die föderalistische Österreichische Bundesverfassung macht dies zu einer komplexen Koordinationsaufgabe: Die Gemeinden sind autonom in ihrer Örtlichen Raumplanung und nicht zur regionalen Kooperation verpflichtet. Die Raumordnungsgesetzgebung ist Sache der Länder - in diesem Fall Wien und Niederösterreich. Auch hier gibt es keine Verpflichtung, aufeinander Bezug zu nehmen. Entsprechend komplex sind Fragen einer gemeinsamen Finanzierung von Infrastrukturmaßnahmen oder gemeinsame strategische Vorgangsweisen in der Siedlungs-, Grünraum- oder Standortentwickung. Wien ist Land und Gemeinde. Die Kompetenzen sind daher gebündelt. Die Stadtbezirke Wiens haben, im Unterschied zu anderen europäischen Großstädten, keine Planungskompetenzen.