Der Klimawandel ist in Österreich angekommen. Fakten dazu finden sich in der Orientierungsstudie ÖKS15 Klimaszenarien für Österreich des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus. In den letzten 25 Jahren gab es eine deutliche Zunahme der Hitzetage und Abnahme der Eistage. Die Vegetationsperiode wurde länger und sowohl die Jahresniederschlagssumme als auch die eintätige Niederschlagsintensität nahmen deutlich zu und das ist erst der Anfang, wenn es nicht gelingt, die globale Erwärmung durch Klimaschutzmaßnahmen zu begrenzen.
Der Weltklimarat fordert in seinem Sonderbericht 1,5°C globale Erwärmung (SR1.5) eindringlich die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°. Dies sei notwendig, um irreversible Kettenreaktionen im Klimasystem der Erde zu vermeiden (tauender Permafrost, eisfreier Nordpol, Gletscherschmelze, veränderter Jet-Stream und Monsun, versiegender Golfstrom, Entwaldung etc.) und viele negative Folgen der globalen Erwärmung zu minimieren. Zugleich wird in dem Bericht betont, dass das Ziel nur dann erreicht werden könne, wenn die Treibhausgasemissionen sehr schnell gesenkt und darüber hinaus Kohlenstoffdioxid in sehr großem Umfang aus der Erdatmosphäre entfernt würden.
Klimaschutz ist daher die erste wesentliche Säule der Klimapolitik. Ziel ist es, nachhaltig Strukturen und Verhalten zu verändern, die sich negativ auf das Klima auswirken, also die Klimaveränderung möglichst abzuschwächen. Dies erfordert auch ein Umdenken in Fragen der räumlichen Entwicklung.
Klimakrisenvorsorge (Klimawandelanpassung) ist die zweite wichtige Säule der Klimapolitik. Ziel dahinter ist es, Lösungen zu finden, wie mit bereits spürbaren und absehbaren Auswirkungen des Klimawandels (wie Hitze, Trockenheit, Starkregen und anderen Naturgefahren) umgegangen wird. Auch die Raumplanung auf Gemeindeebene muss sich also möglichst gut an die klimatischen Veränderungen anzupassen.
Die Entwicklungen stellen Akteurinnen und Akteure aus vielen Fachbereichen und allen Ebenen vor große Herausforderungen. In beiden Themenfeldern stehen mittlerweile detaillierte Strategien und Konzepte bereit - sowohl fachübergreifend, als auch für einzelne Sektoren. Betroffen sind nahezu alle Bereiche der Gesellschaft, wie die Versorgungssicherheit und Energieerzeugung, die CO2-Reduktion auf Verbraucher*innenseite, land- und forstwirtschaftliche Anpassungen, neue Zugänge in der Raumplanung bis hin zu Katastrophenvorsorge und Zivilschutz.
Das Stadt-Umland-Management sieht sich auch in diesen Belangen als Drehscheibe zwischen Niederösterreich und Wien und widmete die SUM-Konferenz 2019 der Klimawandelanpassung.